German Transcription: August 21, 1938

 

 
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                                                  Brünn, den 21.
VIII. 1938

Mein inniggeliebtes Kind!


Mit großer Freude und mit stolzer Genugthuung erfüllt


mich Dein Brief vom 15. d. M. Daß Du ein herrliches


braves Kind bist, das habe ich ja immer gefühlt und


auch Du weißt, daß Dich, mein tapferes, so schwer und


unter solch gefahrvollen Umständen robotendes Mädel,


ständig und für immer meine besorgten Gedanken


umkreisen. ....... Ich muß nicht erst bis zum Geburts-


tage warten, um sich Deiner zu erinnern oder durch


irgend eine Aufmerksamkeit den glücklichen Wert


Deines Daseins zu betonen, denn für mich hast Du

 

jeden Tag Geburtstag, ich erlebe fast täglich


das Mysterium, das Wunder Deiner Wieder-


geburt, da Du täglich fortschreitest in Deiner   


geistigen und seelisch-weiblichen Einstellung und


Du immer wieder von Neuem als mein


selten braves und herrlich-treues Kind mir


aufersteht -  Aber trotzdem will ich auch der

 

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                                   II

Formalität genügen und Dir viel tausend Bussi auch

Dein von gesund-strahlenden Zähnen strotzendes

fantasiebegerbtes   Zuckergoscherl applizieren.  –

Nicht uninteressant sind auch Deine Berichte vom Standpunkt

des Künstlers und Schriftstellers und ich möchte Dir raten

ein Tagebuch anzulegen, welchem Du Deine Eindrücke,

Empfindungen und Beobachtungen in Deiner reinen

und schwärmerischen Art anvertrauen kannst. So manche

berühmte Frau hat als Mädchen mit Tagebuch begonnen

und so langsam zu künstlerischer Vollendung herange-

reift. Leider hast Du wenig Zeit zu Träumen und Dichten,

denn Du nimmst Deine Aufgaben sehr ernst, ja, fast möchte

ich sagen, Du bist eine kleine Idealistin, anstürmend

dies Geheiligte.  ----

 

Da habe ich hier schon ein viel leichteres Leben, wenngleich

die Zukunft mit pulverschwarzen Tüchern gehängt ist,

wenn auch ich in tiefer-banger Sorge um meine

so edlen und selten guten Angehörigen in Czerny [or “Österreich”?] bin.

Furchtbar leide ich unter dem Schicksal welches den zwei

seltensten Menschen, Gisa und Poldi, widerfahren.

Denn sie müssen innerhalb 8 Tage Stockerau verlassen

und wissen nicht wohin. Hoffentlich läßt man sie einstweilen

in Hollabrunn bei den Großeltern wohnen, sonst wäre

das Elend unausdenkbar. Aber so geht es allen Juden

in Stockerau, das in ein Heereslager verwandelt ist.

Es finden nämlich bald Manöver statt, ausgerechnet

längs den Grenzen der tschecho-slowakischen Republik

und deshalb braucht man in den benachbarten Garnisonen

Quartier für die vielen Offiziere. Da doch der Jude in Deutschland

völlig rechtlos ist und ärger als ein Hund behandelt

wird, so jagt man einfach diese Unglücklichen davon

und man hat Wohnungen für die „Retter Deutschlands“.

Merkwürdigerweise wird Deutschland, rede III.tes Reich,

von niemand bedroht, höchstens von seinen eigenen

gestiefelten Horden, welche diese[s] unglückliche Land


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                                   III

in einen verhängnisvollen, furchtbaren Krieg hinein-

„manövrieren“. Dieser Bandit Hitler sowie seine ganze

Gangsterbande lassen nicht locker und wollen unbedingt

die Henleindeutschen „befreien“, so wie sie seinerzeit

die Deutschen Österreichs gerettet und „beglückt“

haben. Nur dürfte dieses verbrecherische Vorhaben, das

ihnen das reichste Land Europas in die Klauen spielen

soll, nicht so leicht gelingen wie bei Schuschnig-Österreich.

Böhmen ist eine harte Nuß, an der sich diese Räuber-

bande die Zähne ausbrechen werden oder sagen wir

ein Buchtel, an der diese wahnsinnig gewordenen Teufel

ersticken werden. Trotz der vielen hiesigen deutschen

Hochverräter ist Regierung und Volk einig in dem

unerschütterlichen Willen, die Freiheit und demokratischen

Errungenschaften bis zum letzten Blutstropfen zu ver-

teidigen. Hier herrscht derselbe Kampfgeist und dieselbe

hohe Moral wie beim spanischen Heldenvolke, welche

schon zwei Jahre der vielfach überlegenen Räuberbande

Francos heroischen Widerstand leistet. Dabei muß

man bedenken, daß die Franco-Banditen mit Waffen,

Geld und Truppen sehr von Hitler – Mussolini unterstützt

werden, während die armen Republikaner fast ganz

auf ihre eignen angewiesen sind. Es sind unter

ihnen wahrscheinlich viele Nadjas - - - -

Wir Juden werden selbstverständlich hier wie die Löwen

kämpfen müssen und uns nicht so abschlachten lassen wie

seinerzeit in Österreich, denn so wie so sind wir im

Falle eines siegreichen Einmarsches von Hitler verloren.

Zu vergönnen wäre es nur vielen von den hiesigen

Protz-Juden und viele würden so ein furchtbares

Strafgericht verdienen. Denn es ist empörend,

wie sich die Brünner Gesellschaft gegen uns unglück-

liche Emigranten benimmt, wie sie, die selbst in

derselben Gefahr schweben, nur in ihrer gedankenlosen

Borniertheit sich dieser nicht bewußt geworden, resp.

 


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                                  IV

sie sich vor uns abschließen, ja oft sogar feindselig

einstellen und ihr Herz mit Greuelmärchen über die

Flüchtlinge bewappnen und erhärten, damit dieselben

ja nicht irgend einer natürlichen Regung nachgeben

können. Da werden unkontrollierbare Gerüchte

ohne jede Kritik, ohne jede gewissenhafte Prüfung

weiter kolportiert; so werden wir Armen der ärmsten

zu Schwindlern, Betrügern, Hochstaplern, Verbrechern

und dgl. mehr ausgeprangert, um so sein Gewissen

zu töten, welches verlangt, daß sie als Glaubens-

brüder und Volksgenossen uns wie ebenbürtige

Brüder aufnehmen müßten und nicht uns wie

„lästige Ausländer“ behandeln. Freitag Abend sind

so viele reiche Juden im Tempel und keinem fällt

es ein, irgend einen armen Teufel, der sich doch

gewiß in Wehmut seines einstigen feierlichen

Sabbathtisches erinnern durfte zu seiner

reich besetzten Tafel einzuladen . Was soll man

aber von einer Gemeinde verlangen, deren Rabbi

ein ganz gemeiner Wucherer und Kapitalist, nicht

einmal noch in seiner Predigt auf unser unsagbares

physiches und seelisches Elend und immer Ver-

zweifelte [?] hingewiesen hätte oder selbst mit gutem

Beispiel vorangegangen wäre. Oder die beiden

gut situierten Kantore; da ist unser Papa ein

anderer, wahrhaftiger Jude, bei dem das Zusammen-

gehörigkeitsgefühl  und die Solidarität mit

jedem Juden, noch dazu unverschuldet arm- und

elend geworden, in Fleisch und Leute steckt.




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                                  V

Aber warum sollen auch fremde Leute anders sein, wenn die eigenen

Verwandten schlecht, herzlos oder teilnahmslos sind. Wenn man so betrachtet

diesen Arthur, mein leiblicher Cousin, ein so hoher Beamter, der so ein

herrliches Leben führt, der mit seiner ganzen Familie samt Stubenmädchen

fast 2 Monate aufs Land fahren kann, geht an mir, wenn ich dort beim

Freitisch esse, gefühllos vorbei, wo es doch seine Pflicht wäre

mich irgendwo auf seine Rechnung essen zu lassen, wo doch die Mahlzeiten

hier so billig sind. Und wenn er schon fürchten müsse, daß ich das nicht

annehmen würde, so könnte er doch wenigstens den Versuch machen,

mir in schonender Weise Geld anzubieten, damit ich mir meine Lage auf-

bessern könne. Das ist also einer von den krassen Auswüchsen des hiesigen

juds Egoismus, und seine Frau dürfte nicht besser sein oder vielleicht

darf sie es nicht sein. Aber ich kann Dich versichern, daß er für seine

öfteren Seitensprünge immer Geld hat und dabei kein Knicker ist.

Auch die drei reichen und ständig schön verdienenden Schaferischen Cousinen

sind keine guten Menschen und Verwandte, denn ich habe ihnen den Antrag

gestellt, sie sollen mir hier den Gegenbetrag auszahlen, welchen ich den

in Wien notleidenden Schaferischen überweisen lasse  –  z.B. Anna oder

Tante Gisa gibt in Wien den Schaferischen 20 – 30 R.M. monatlich

und die hiesigen Schaferischen zahlen mir hier als Gegenbetrag 100-150 Kronen montl. aus, unterstützen also ihre hungernden Verwandten in Wien und helfen sie mir als Cousin und Emigranten. Diese Summe spielt bei solchen

Schwerverdienern fast gar keine Rolle und zeigt es von niedriger Gesinnung

und Schlechtigkeit in solchen Zeiten, wo die Gefahr des Einmarschs latent 

ist, so eine Selbstverständlichkeit abzuschlagen. Anfangs wollten sie, daß ich

jeden zweiten Tag zu ihnen essen gehe solle; ich komm allerdings ab

und zu dorthin. Da sie aber so krämermäßig handeln und obendrein

die jüngste, Fritzi, mir gegenüber wie einem Schnorrer benahm,

indem sie weder beim Kommen noch beim Gehen sich verabschiedete, so

meide ich seit einem Monat dieser Parvenus. Ähnlich verhält sich die Sache

bei Rogus, wo es mein Cousin und er sowie seine Söhne sowie auch Onkel

Eduard es sehr gut mit mir meinen, aber diese arroganten, in meiner Gegen-

wart sich frech und flitschenhaft ihrer Mutter gegenüber benehmende Tochter

mir es unmöglich machte, eine noch so gut und ehrlich gemeinte Einladung

anzunehmen. Bei Bertha Fischl ist es ungemütlich und ist sie obendrein

neidisch und furchtbar selbstsüchtig, sodaß ich mich auch von ihr nicht

beglücken lasse und nicht einmal noch bei ihr gegessen habe. Die anderen

Brüder Moritz, Josef, Richard sind zwar keine schlechte Menschen, aber sind

eingebildet, teils arm und abhängig von ihren Frauen, sodaß ich auch

zu diesen Herrschaften sehr selten komme. Öfters dagegen bin ich bei

Emma, dem Teufel, die eigentlich kein ausgesprochenes Herz besitzt,

aberfurchtbar kleinlich und berechnend ist, so daß ich nur, um sie nicht      herauszufordern, ihre allerdings öfteren Einladungen annehmen muß. Sonst weiche ich ihr auch im großen Bogen aus. Ich muß aber öfters hinaufkommen, denn Oskar und Berta sind ja fast ständig dort und ich brauche doch beide,

Du weißt doch, daß der liebe Großpapa meine Ware verkauft, von dem

Erlös dem in Dachau schmachtenden Willy jede Woche 15 R.M. sendet

und Oskar mir hier den Gegenbetrag, der ist 100 Kr. auszahlt  - davon


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                                  VI

lebe ich und Bertuschka, der ich jetzt schön zubessern kann. Sie schaut auch

jetzt  bedeutend besser aus und wird noch hübscher, wenn sie sich mehr

ausschlafen würde. Leider läßt sie sich nichts sagen und regt mich sehr oft

auf. Sie vernachlässigt mich vollkommen, nicht einmal maniküren kommt

sie, dagegen steckt sie trotz meines wiederholten Verbots bei den

politischen Emigranten, die in einem nicht besonderen Massenquartier hausen.

Diese „Freunde“ hat sie immer Zeit zu maniküren und zu pflegen.

Sie kommt nur um Geld zu mir, sonst gar nie, obwohl ich vis-a-vis

ihrem Frisier-Salon wohne. Auch bemühe ich mich täglich sie von dieser

kommunistischer Bande abzubringen und sie ins Bethar-Lager hinüber

zu ziehen     -  vielleicht gelingt mir dies mit Hilfe eine jungen feschen

Bethars, der ihr auch so den Kopf verdrehen müßte, wie es dort

ein Kommunist getan hat. Anderseits will ich keine Brachialgewalt

anwenden, kein Tyrann sein und Bertuschka mit Geduld und

Überredung auf den echt jüd.-nationalen Weg bringen. Man darf

nicht übersehen, daß Bertuschka inzwischen ein sehr kluges und ziemlich

scharf und logisch denkendes Mädchen geworden ist, welches bereits ihre

„Überzeugungen“ hat und sich davon auch nicht so ohne weiteres abbringen

läßt. Hier in Europa ist es allerdings begreiflich und verzeihlich, wenn

sich Juden in einer ausgesprochen anti-faschistischen Einheitsfront

zusammenfinden, um den grausamsten und skrupellosesten

Judenverfolger der ganzen Menschheit Hitler – Streicher erfolgreich

bekämpfen zu können. Aber  unverständlich und unverzeihlich ist

es, wenn man nach Palästina so artfremde Ideologien einschleppt

wie Kommunismus oder dergl., statt zunächst sein Haus zu bestellen, aufzu-

bauen auf eigenem Grunde  und dann die Inneneinrichtung zu

streichen, wird alles umgekehrt gemacht, dasselbe Schicksal

dort vorbereitet, das den Juden überall dort droht und

drohen muß, wo man sich nicht auf sich selbst besinnt und

sklavisch Fremdes nacherzählt und sich gewaltsam zu assimilieren

sucht.  -  Also zuerst das Haus und dann malen und streichen.

Also vorerst baue Dein Haus – dann male es aus  ! ! !

 

Ich bin gesund, mein Golderl, und verbringe den Tag recht glücklich:

Ich habe nämlich das seltene Glück, in Gnaden einer charmanten und

vornehmen, wenn auch nicht reichen Dame zu sein. – Diese einzige

charaktervolle und aufrichtige Frau hat ein kleines Milchgeschäft, in

dem ich frühstücke und wo mir diese hochherzige Frau alles sehr preiswert,

ja fast umsonst zuläßt, weil ich Kundschaften rekommandiere und

ihr manchmal Ratschläge erteile. Diese Frau ist eine rühmliche

Ausnahme, hat ein goldenes Judenherz und ist   XXX  Tüchtiges,

daß ich glücklich wäre, wenn Luschinka zu ihr in die Schule käme.

Einstweilen aber muß Luisen bei Tante Gisa und Truderle  bleiben,

denn die arme Tante wäre ganz unglücklich, wenn sie ihre Luisa ver-

lieren würde, an der sie mit abgöttischer Liebe hängt.

 

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                                  VII

Aber sie kommt doch schon nächsten Monat zu mir, wo wo aus sie

noch schneller nach Palästina gehen kann als von Wien. Dort haben

sich nämlich inzwischen die Ereignisse überstürzt. Die meisten Juden werden

von ihren Hausherrn gekündigt und können überhaupt keine Wohnun-

gen finden. Dazu kommen noch alle Juden aus der ganzen

Provinz, welche auch binnen 14 Tagen dieselbe verlassen müssen.

Auch unsere alten Großeltern sind ganz verzweifelt, daß sie bis zu

20. IX. Hollabrunn verlassen müssen. Jetzt stelle ich mir den Jammer

vor, der auch Tante Gisa, Poldi und Lußinka, welche erst diese Woche über-

siedelten und so viel Mühe und Geld für das Herrichten der Kanzlei und Küche

aufwandten, wiederum nach Wien übersiedeln müssen. Grenzenloses

Elend und unglückseliger Jammer, der über diese herrlichen und so

wohltätigen Juden hereingebrochen. Ich fahre deshalb morgen nach Kanitz

um dort durchzusetzen, daß man den Großpapa unter irgend einem Vor-

wande die Einreisebewilligung in die Tschechoslowakei verschafft. Ich werde

mich sehr bemühen und hoffe, daß es gelingen wird, da doch der Großpapa

bis 1924 tschechischer Staatsbürger war und weil Kanitz auch einen

Kantor braucht. Wenn nur die Unglücklichen schon hier wären. Lußa

selbstverständlich kommt mit ihnen; dann werde ich schon etwas ruhiger sein.

 

Bevor ich nun von meiner Person berichten werde, will ich noch einiges zu

dem Kapitel „Verwandtschaft“ und zu der hiesigen Judengesellschaft hinzufügen.

Oskar Jellinek ist das vornehmste, edelste und großherzigste, was man sich

vorstellen kann, sowohl seinen undankbaren, aber jetzt schon gebesserten

Familienangehörigen gegenüber, als auch zu den vielen Flüchtlingen hier.

Wenn es manchmal vorkommt, daß Emigranten wegen illegalen Grenzübertritt

auf 8 – 14 Tage eingekastelt werden, dann läßt ihn das keine Ruhe und


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                                  VIII

er bringt diese armen Teufeln Vorzik [?] um schweres Geld ins Gefängnis.  Ebenso
goldig ist seine Frau, die auch Bertuschka wie ein eigenes Kind ins Herz geschlossen
hat. Auch mir gegenüber ist sie sehr nett und trotz ihrer

verzweifelten seelischen Verfassung sucht sie mir eine Beschäftigung. Nur diese
beiden herrlichen Menschen, entzückend jeder auf seine Art, verdanken wir beide
unser verhältnismäßig gutes Leben. Leider sind wir beiden wegen der

furchtbaren, trostlosen Lage unserer so edlen Angehörigen so betrübt und

niedergeschlagen, daß man sich schwer zu einer regelmäßigen schönen
Beschäftigung aufraffen kann. Eines tröstet mich noch hier, daß es trotz der hiesigen typisch-jüdischen Dekadenz – leider ist das auch überall so  - noch

einige wenige rühmliche Ausnahmen gibt, die einem den Glauben an das wahrhaft
jüd. Herz nicht verlieren lassen. So z.B. ist hier ein gewisser Dr. Schütz,

ein Rechtsanwalt, der schon sein ganzes und großes Vermögen für die

Emigranten geopfert hat, um den sich noch so einige hochherzige Juden geschaart,
welche alle Tag und Nacht, intensiv und unermüdlich für unsere Sache arbeiten und
schon sehr Elend und Jammer gelindert haben. Wie oft

krampft sich mir das Herz zusammen, wenn ich diese vielen Frauen, Mütter mit
kleinen Kindern, Greise und Großmütter so stundenlang warten habe, bis sie
aufgerufen werden --- .

Aber trotz allem, gerettet sind sie, frei atmen können in diesem unseren

herrlich freien Land, wo auch die Bürger bis auf die Henleinbestien herrliche

und einfühlende Menschen sind – abgesehen davon, daß sie tapfer sind und ihre
goldene Freiheit bis zum letzten Blutstropfen verteidigen werden. Wir alle,

klein und groß, jung und alt, Mann oder Weib, wir alle werden kämpfen wie die

böhmischen Löwen.

Ich schließe für diesmal und bitte von neuem nur an mich zu schreiben,

da ich sowieso Deine Berichte weiter sende. Einstweilen

umarme ich Dich über Berge und Meere hinweg Dein traurig-glückliches

Paperl.

 

Transcription by Peter Köppen

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