German Transcription: August 8, 1938

 
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                                        8. 8. 1938
                  Liebe Gisl!
        Ich habe mit Deinem Brief viel
Freude gehabt; nur schreibst zu
wenig über Deine Tätigkeit. Da wür-
de etwas Ausführlichkeit
nicht schaden. Von Peter Herchl
kam vorige Woche ein Brief,
wie ich ihn mir von Dir wün-
sche. Schicke uns einen Tat-
sachenbericht unter be-
sonderer Berücksichtigung
Deiner Person. Hier ist es
sehr traurig. Alles will weg
und kann nicht. Aber viel-
leicht sehen wir uns bald in
Erez. Hier geht’s dem Ende
zu. Lasse mir alle Mitglieden
Eurer Plugah Betari herz-
lichst grüssen. Vielleicht kann
ich bald zu Euch, um mitzu-
kämpfen.
           Viele Küsse Dein Onkel
                      Max




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Meine geliebte Gisella
Von mir die herzlichste Grüße u. Küsse von
Deiner Dich liebende Großmutter. ... ...ell...
Es hat mich unendlich gefreut daß Du
Dich Liebe an mich erinnerst. Ich wünsche
mir sehnlichst daß es Dir immer gut
gehen möchte, u daß du gesund zu Hause
kommen mögest. Ich freue mich daß Du
meine [Worte?] beherzigt hast. Ich möchte glauben
daß du Beßer hättest wenn du privat
unterkommen möchtest, da es nicht so
gefährlich hättest. Ich bin sehr wegen
dieser besorgt. Also Gott schütze Dich
deiner Dich herzlichst liebende
Großmutter Berta







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wir sind alle sehr niedergeschlagen
und zu gar Nichts aufgelegt
der Onkel Leopold hat einen großen
Fehler gemacht und das Geschäft
ohne vorherigen Zwang weggegeben
das große Lager ganz verschenkt
Ich kränke mich schrecklich und hat der
l. Onkel mir nicht gefolgt.
Tante Anna legt Dir einige
Bildchen von Trudili bei, ich sende Dir
Annas Bild und Papas Bild
Wir werden Dir in jedem Brief
Bilder beilegen. Nun leb wohl
Bleib gesund u tausendmal
geküsst von Deiner treuen Tante
                Gisela [or Gisa]



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        Liebste Nadja!
Im Vertrauen auf Deinen Opfermut,
welcher Dich mit wahrer und warmer
Begeisterung nach so vielen Strapazen
und Hindernissen in das Land
unserer Vater geführt hat will
ich auch hoffen und von ganzem
Herzen wünschen, daß Du
das Ziel Deiner Sehnsucht auf
geheiligtem Boden, Dein ferneres



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Glück auf- und auszubauen
unbehindert der drohenden
Gefahren auch finden wirst,
denn dem Mutigen gehört
die Welt und du liebes Kind
hast eine verhheißungsvolle
Zukunft vor dir, den Deine
Jugend gibt Dir auch das
Recht und die Berechtigung
dazu Deinem Lebensziel
mit geistigem Blicke den
gekrönten Erfolg in Bälde
entgegenzusehen, wie es
wünscht und erwartet
Dein Dir herzlichst grüßend
und küssender Grosspapa,
der für dich täglich den
Segen des Herrn erfleht
Yeworechchah! [Yevarechecha!]
        Amen
Schreibe bald und
Angenehmeres an uns!
mit Zionsgruß Oberh[?]


 

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Transcribed by Ann Sherwin

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